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Lea Oberländer

Mannheims verdrängte Opfer
Porträt einer Stadt im System der NS-„Euthanasie"

29,80 €* inkl. gesetzl. Mehrwertsteuer

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ISBN: 978-3-95505-318-5
Format/Bindung: 18,5 x 23,5 cm, fester Einband
Erscheinungsdatum: 25.01.2022

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Produktinformationen "Mannheims verdrängte Opfer"

Informationen:

Die nationalsozialistischen „Euthanasie“-Verbrechen an pflegebedürftigen Menschen waren der erste industrielle Massenmord der Geschichte. In Wissenschaft und Gesellschaft spielten sie dennoch lange kaum eine Rolle. Das nun vorliegende Buch ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts, das erstmals die Verbrechen im Kontext der Stadt Mannheim aufarbeitet. Im Mittelpunkt der Lokalstudie steht die Beziehung von über eintausend aufgrund ihrer psychischen Erkrankung oder Behinderung ermordeten Mannheimer*innen zu ihrer Heimatstadt. Sie charakterisiert anhand empirischer Auswertungen von Personendaten die Ermordeten als Gruppe und stellt diesen Zahlen ausführlich recherchierte individuelle Lebensgeschichten gegenüber. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Situation der Angehörigen der Opfer als wichtigstem Bindeglied zwischen Heimat und Hospital. Aus Interviews mit Nachfahr*innen geht hervor, wie häufig Familien die Krankheit und Ermordung eines Mitglieds tabuisierten und verheimlichten. Darüber hinaus beleuchtet die Studie erstmals die Rolle einer Großstadt im System der „Euthanasie“ und deckt auf, dass die Stadt Mannheim zwar kein Tatort, aber als politische Institution durchaus Mittäterin war, indem sie mit dem NS-Regime bei der sogenannten „Reinigung des Volkskörpers“ kollaborierte. Die Opfer der „Euthanasie“ waren einem dreifachen Verdrängungsprozess unterworfen, der bereits vor 1933 einsetzte und 1945 nicht zu Ende war: gesellschaftliche Verdrängung aus dem öffentlichen Leben, räumliche Verdrängung in immer voller belegte „Sparanstalten“ bis hin zur Ermordung und schließlich posthume Verdrängung aus der kollektiven Erinnerung. Mit 36 farbigen Abbildungen zeichnet der Band die Geschichte behinderter und psychisch kranker Menschen vor, während und nach der NS-Zeit in Mannheim nach, und wirft die Frage nach einer würdigen und zeitgemäßen Erinnerungskultur für Mannheims verdrängte Opfer für die Zukunft auf. Das vorliegende Buch ist die überarbeitete Fassung der Dissertation von Lea Oberländer, die im Sommer 2020 an der Philosophischen Fakultät der Universität Mannheim angenommen wurde. Sie wurde mit dem Franz-Schnabel-Preis des Mannheimer Altertumsvereins von 1859 ausgezeichnet.

Lea Oberländer, Mannheims verdrängte Opfer. Porträt einer Stadt im System der NS-„Euthanasie".
Schriftenreihe MARCHIVUM, Band 7.
312 Seiten mit 27 Farb- und Schwarz-Weiß-Abbildungen und zahlreichen Tabellen und Grafiken, fester Einband.
ISBN 978-3-95505-318-5. EUR 29,80.

Aus der Schriftenreihe MARCHIVUM

Der Kommandant und die Bibelforscherin: Rudolf Höß und Sophie Stippel ISBN 978-3-95505-468-7
Der Titel ist inzwischen vergriffen. Sie können Ihn direkt beim MARCHIVUM bestellen:  Der Kommandant und die Bibelforscherin Zwei Menschen, die sich in Mannheim einst kannten, begegnen sich 1942 am Ort grauenvollster Verbrechen, im KZ Auschwitz, wieder: Zum einen Rudolf Höß, der als Kommandant dieser Todesfabrik bis Kriegsende den Tod von über einer Million Menschen zu verantworten hat. Zum anderen die Bibelforscherin (Zeugin Jehovas) Sophie Stippel; schon seit Jahren in Konzentrationslagern inhaftiert, muss sie nun in der Küche und im Haushalt des Kommandanten arbeiten. Rudolf Höß schrieb 1946 in der Todeszelle seine Autobiographie. Sie gilt als einzigartiges Dokument eines hochrangigen NS-Täters und findet bis heute große Beachtung. Doch wie sehr Höß seine Biographie bewusst verfälscht hat, wird nicht zuletzt auch durch die dramatische Lebensgeschichte von Sophie Stippel deutlich. Der Kommandant und die Bibelforscherin: Rudolf Höß und Sophie Stippel. Zwei Wege nach Auschwitz. Schriftenreihe MARCHIVUM, Band 1. Hrsg. von Harald Stockert. Zweite Auflage. 240 Seiten mit 184 Farb- und Schwarz-Weiß-Abbildungen. Fester Einband. ISBN 978-3-95505-468-7. EUR 24,80.

24,80 €*
Geschichte Mannheims in 100 Objekten ISBN 978-3-95505-411-3
Dieses kurzweilige Buch wirft Schlaglichter auf die wichtigsten Ereignisse in der Geschichte Mannheims von der Gründung 1607 bis zur Gegenwart. Vorgestellt werden bedeutsame Dokumente, eindrucksvolle Gegenstände und kostbare Kunstwerke aus dem MARCHIVUM, aus Mannheims Museen und anderen deutschen wie internationalen Kulturinstitutionen. Von den ersten Stadtprivilegien bis zum Benz mobil, von den Plänen des Mannheimer Schlosses bis zur historischen Fotografie des Wasserturms und dem WM-Ball von 1954 – viele Highlights sind vertreten. Aber darüber hinaus findet sich auch Unbekanntes und Überraschendes, wie die im Pariser Nationalarchiv wohlbehüteten Mannheimer Stadtschlüssel von 1795. Jedes Objekt wird mit einer ganzseitigen Abbildung und einem kurzen Text von Ulrich Nieß, dem ehemaligen Leiter des MARCHIVUM, und seiner Kollegin Heidrun Pimpl vorgestellt. Ulrich Nieß und Heidrun Pimpl, Geschichte Mannheims in 100 Objekten. Schriftenreihe MARCHIVUM, Band 12. Hrsg. von Harald Stockert. 448 Seiten mit 138 Farb- und Schwarz-Weiß-Abbildungen, fester Einband. ISBN 978-3-95505-411-3. EUR 34,80.

34,80 €*
Napoleons Zweitfamilie in Mannheim ISBN 978-3-95505-412-0
Zwei Frauen, zwei Männer. In Mannheim. Und alle haben sie etwas mit Napoleon zu tun. Man könnte fast von einer Zweitfamilie sprechen, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der Quadratestadt wohnt. Stephanie de Beauharnais, die Adoptivtochter des Kaisers und badische Großherzogin, ist bis heute unvergessen. Kaum bekannt ist hingegen Eleonore Denuelle de la Plaigne. Für kurze Zeit war sie die Geliebte Napoleons und hat mit diesem den unehelichen Sohn Leon. Später heiratet sie Karl August von Luxburg und zieht mit ihm nach Mannheim, wo dieser Intendant des Nationaltheaters ist. Dieses Buch erzählt die spannende Geschichte von Stephanie, Eleonore, Karl August und Leon. Sie führt zurück in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts, nach Mannheim und Seckenheim, Paris und London. Es ist eine Welt voll großer Politik und kleiner Duelle, mit Revolutionen und biederer Beschaulichkeit – und mit sehr viel absurdem Theater auf und abseits der Bühne, alles im Schatten des einst so mächtigen Kaisers. Harald Stockert, Napoleons Zweitfamilie in Mannheim. Der Sohn, die Geliebte, die Adoptivtochter und der Intendant des Nationaltheaters.Schriftenreihe MARCHIVUM, Band 11. Hrsg. von Harald Stockert.132 Seiten mit 122 Farb- und Schwarz-Weiß-Abbildungen, fester Einband.ISBN 978-3-95505-412-0. EUR 19,90. Dr. Harald Stockert, geb. 1970 in Tauberbischofsheim, studierte Geschichte, Germanistik und Mathematik in Mannheim und Amsterdam. Er promovierte über die Fürsten von Löwenstein-Wertheim 1780 bis 1850 und absolvierte danach das Referendariat für den höheren Archivdienst. Seit 2001 ist er beim Stadtarchiv Mannheim, dem heutigen MARCHIVUM beschäftigt, zunächst als Abteilungsleiter Zwischenarchiv und IT, ab 2008 als stellvertretender Institutsleiter. Am 1. August 2023 übernahm er die Leitung des MARCHIVUM. Neben der Stadtgeschichte Mannheim interessiert er sich für die Geschichte der Migration, der Kurpfalz, des Adels sowie des Sports. Hierzu legte er zahlreiche Veröffentlichungen vor. Auf die Spur von Leon, Eleonore, Karl August und Stephanie – Napoleons „Zweitfamilie“ in Mannheim – gelangte er per Zufall. Die verrückten Wendungen ihrer Lebensläufe vor großer Kulisse begeisterten ihn zunehmend und er fasste den Entschluss, diese Geschichten niederzuschreiben. Recherchen führten ihn auch nach Paris, unter anderem ins Schloss Malmaison mit dem bekannten Bild von Jacques-Louis David „Bonaparte beim Überschreiten der Alpen am Großen Sankt Bernhard“ aus dem Jahr 1800.

19,90 €*
Queer im Leben! ISBN 978-3-95505-355-0
Dieses Buch berichtet von queerer Emanzipation, aber auch von Ausgrenzung, Diskriminierung und Verfolgung. Über viele Jahrhunderte waren Menschen, die heute als schwul, lesbisch, bi, trans*, inter*, queer bezeichnet werden, der Stigmatisierung und Verfolgung ausgesetzt. Davon betroffen waren auch viele Menschen aus der Rhein-Neckar-Region. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts setzten sich einige von ihnen öffentlich für Anerkennung und Gleichberechtigung ein und wirkten an der Entstehung erster Communities mit. Diese wurden im Nationalsozialismus brutal zerschlagen. Die staatliche Verfolgung erreichte ihren traurigen Höhepunkt. Doch auch in der Bundesrepublik Deutschland blieb sie zunächst bestehen. In den letzten Jahrzehnten entwickelte sich eine Emanzipationsbewegung, die deutliche Fortschritte bei der Gleichberechtigung queerer Menschen erzielte und die Sichtbarkeit verschiedener Formen sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität erhöhte. Auf breiter Quellenbasis stellt die Studie die Geschichte und Gegenwart queeren Lebens in der Rhein-Neckar-Region und ihren Zentren Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen vor. Die beigefügte DVD von Ali Badakhshan Rad, Wolfgang Knapp und Dana-Livia Cohen ergänzt die Publikation durch eine Filmdokumentation, in der Ausschnitte aus Fernsehsendungen und Reportagen sowie aktuelle Zeitzeug*innenberichte und Statements zusammengeführt werden. Dana-Livia Cohen, Wolfgang Knapp und Christian Könne, Queer im Leben! Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt in Geschichte und Gegenwart der Rhein-Neckar-Region. Schriftenreihe MARCHIVUM, Band 9. Hrsg. von Ulrich Nieß. 344 Seiten mit 140 Farb- und Schwarz-Weiß-Abbildungen, fester Einband. ISBN 978-3-95505-355-0. EUR 29,80.

29,80 €*
Mannheim-Neckarstadt ISBN 978-3-95505-330-7
Am 15. Februar 1872 erwirkte Mannheims Oberbürgermeister Eduard Moll die staatliche Genehmigung zur baulichen Erschließung der Neckar(vor)stadt. Damit war der Startschuss für einen ganz besonderen Stadtteil mit oft widerstreitenden und widersprüchlichen Lebenslinien gefallen: Von ausgedehnten Gartenanlagen und stinkenden Chemiefabriken ist in diesem Buch die Rede, von unbeschwertem Freizeitvergnügen und tiefer sozialer Not, von der roten Hochburg und den Aufmärschen der Nationalsozialisten. Der Arbeiterstadtteil jenseits des Neckars reichte vom Industriehafen über die „Neunzehnte“ und das „Musebrot-Viertel“ bis hin zum christlich-jüdischen Friedhofsbereich. Und mittendrin ein zentraler Platz, auf dem sich eine bunte Bevölkerung mischte und nicht nur vergnügliche Messespektakel besuchte. Hier befeuerten rote wie braune Redner ihre Anhängerschaft, nahmen Straßenkämpfe und Aufmärsche an Fahrt auf. Auf breiter Quellenbasis und reich illustriert mit teils unbekanntem Bild- und Kartenmaterial präsentiert der Autor die Geschichte der Neckarstadt von ihren Anfängen bis nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Zur Geschichte des Buches: Unter dem Motto „Grabe, wo du stehst“ begannen in den 1980er Jahren auch in der Neckarstadt historisch interessierte Menschen sich der Geschichte ihres Stadtteils zu widmen. Bei der Suche nach Eckdaten stieß die Geschichtswerkstatt Neckarstadt unter anderem auf das Gründungsjahr 1872. So konnte 1997 ein erstes Jubiläum begangen werden. Ein Vierteljahrhundert später, rechtzeitig zum 150-jährigen Bestehen, erscheint nun erstmals eine umfassende geschichtliche Übersicht. Hans-Joachim Hirsch, Mannheim-Neckarstadt. Ein Stadtteil von den Anfängen bis in die Nachkriegszeit.Schriftenreihe MARCHIVUM, Band 8. Hrsg. von Ulrich Nieß. 232 Seiten mit 266 Farb- und Schwarz-Weiß-Abbildungen, fester Einband.ISBN 978-3-95505-330-7. EUR 24,80.

24,80 €*
Mannheims verdrängte Opfer ISBN 978-3-95505-318-5
Die nationalsozialistischen „Euthanasie“-Verbrechen an pflegebedürftigen Menschen waren der erste industrielle Massenmord der Geschichte. In Wissenschaft und Gesellschaft spielten sie dennoch lange kaum eine Rolle. Das nun vorliegende Buch ist das Ergebnis eines Forschungsprojekts, das erstmals die Verbrechen im Kontext der Stadt Mannheim aufarbeitet. Im Mittelpunkt der Lokalstudie steht die Beziehung von über eintausend aufgrund ihrer psychischen Erkrankung oder Behinderung ermordeten Mannheimer*innen zu ihrer Heimatstadt. Sie charakterisiert anhand empirischer Auswertungen von Personendaten die Ermordeten als Gruppe und stellt diesen Zahlen ausführlich recherchierte individuelle Lebensgeschichten gegenüber. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Situation der Angehörigen der Opfer als wichtigstem Bindeglied zwischen Heimat und Hospital. Aus Interviews mit Nachfahr*innen geht hervor, wie häufig Familien die Krankheit und Ermordung eines Mitglieds tabuisierten und verheimlichten. Darüber hinaus beleuchtet die Studie erstmals die Rolle einer Großstadt im System der „Euthanasie“ und deckt auf, dass die Stadt Mannheim zwar kein Tatort, aber als politische Institution durchaus Mittäterin war, indem sie mit dem NS-Regime bei der sogenannten „Reinigung des Volkskörpers“ kollaborierte. Die Opfer der „Euthanasie“ waren einem dreifachen Verdrängungsprozess unterworfen, der bereits vor 1933 einsetzte und 1945 nicht zu Ende war: gesellschaftliche Verdrängung aus dem öffentlichen Leben, räumliche Verdrängung in immer voller belegte „Sparanstalten“ bis hin zur Ermordung und schließlich posthume Verdrängung aus der kollektiven Erinnerung. Mit 36 farbigen Abbildungen zeichnet der Band die Geschichte behinderter und psychisch kranker Menschen vor, während und nach der NS-Zeit in Mannheim nach, und wirft die Frage nach einer würdigen und zeitgemäßen Erinnerungskultur für Mannheims verdrängte Opfer für die Zukunft auf. Das vorliegende Buch ist die überarbeitete Fassung der Dissertation von Lea Oberländer, die im Sommer 2020 an der Philosophischen Fakultät der Universität Mannheim angenommen wurde. Sie wurde mit dem Franz-Schnabel-Preis des Mannheimer Altertumsvereins von 1859 ausgezeichnet. Lea Oberländer, Mannheims verdrängte Opfer. Porträt einer Stadt im System der NS-„Euthanasie".Schriftenreihe MARCHIVUM, Band 7.312 Seiten mit 27 Farb- und Schwarz-Weiß-Abbildungen und zahlreichen Tabellen und Grafiken, fester Einband.ISBN 978-3-95505-318-5. EUR 29,80.

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