Die „Rechnenden Bürgermeister“ verwalteten in der Frühen Neuzeit die Finanzen der Residenzstadt Stuttgart. Die im Stadtarchiv zu großen Teilen erhaltenen Rechnungsunterlagen sind das „Gedächtnis“ dieser Tätigkeit. Darin spiegeln sich zahllose Details des Wirtschaftslebens aus drei Jahrhunderten, des städtischen Alltags wie auch der großen Politik. Zugleich bemühten sich die Bürgermeister stets um die „Memoria“ an ihre eigene Person, sei es durch wohltätige Stiftungen oder auch repräsentative Porträts, die heute in der Gemäldesammlung des Stadtarchivs aufbewahrt werden.
Der vorliegende Band, entstanden aus einem Ausstellungsprojekt des Jahres 2019, widmet sich diesen beiden Dimensionen von Erinnerung. Er präsentiert neue Forschungsergebnisse zur Stuttgarter Stadtgeschichte der Frühen Neuzeit und gibt zugleich Einblick in ältere Quellenbestände des Stadtarchivs, die bisher kaum im öffentlichen Bewusstsein standen.
Katharina Beiergrößlein und Bettina Kunz, Rechnende Bürgermeister. Geld, Macht und Erinnerung im vormodernen Stuttgart.
Hrsg. vom Stadtarchiv Stuttgart.
192 Seiten mit 65 Farb- und Schwarz-Weiß-Abbildungen, Broschur.
ISBN 978-3-95505-454-0. EUR 25,00.
Im Jahr 1909 begründeten die Architekten Oscar Bloch (1881 – 1937) und Ernst Guggenheimer (1880 – 1973) ein gemeinsames Architekturbüro, das sich zu einer bekannten Adresse für jüdische Bauherren in Württemberg entwickelte. Der Baustil der beiden Architekten ist seit 1927 durch die Hinwendung zum Funktionalismus der Neuen Sachlichkeit gekennzeichnet, wie er in der Weißenhofsiedlung seinen Ausdruck fand. Bloch und Guggenheimer bauten in dieser Zeit unter anderem eine Erweiterung der Wohnsiedlung »Eiernest« und erstellten im Stuttgarter Westen eine Wohnhausgruppe mit sieben Häusern für jüdische Bauherren, die den Spottnamen »Klein Palästina« erhielt. Aufgrund ihrer jüdischen Herkunft waren beide Architekten nach der NS-Machtübernahme in ihrer Berufsausübung stark eingeschränkt. Bloch starb 1937 in Stuttgart, Guggenheimer musste sich als Bautagelöhner und Friedhofsgärtner durchschlagen und überlebte zuletzt in einem Versteck. Er begründete 1945 ein neues Büro und errichtete 1949 – 1952 die neue Stuttgarter Synagoge auf den Grundmauern der alten. Der vorliegende Band liefert erstmals ein Werkverzeichnis der Bauten der beiden Architekten Bloch und Guggenheimer und ordnet deren Bauwerke in die Architekturgeschichte ein.
Dietrich W. SchmidtBloch & Guggenheimer. Ein jüdisches Architekturbüro in Stuttgart.Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart. Band 114.Hrsg. Roland Müller.Vorwort von Esther Walther.150 Seiten mit 145 Abbildungen, fester Einband.ISBN 978-3-95505-249-2. EUR 24,80.
Der Höhenpark Killesberg ist heute stadtnahes Erholungsgebiet und Identifikationspunkt der Stuttgarter Bürgerschaft sowie ein weit über die Stadt und die Region hinaus bekanntes, bedeutsames Gartendenkmal. Seine Geschichte beginnt im NS-Staat mit einer modernen, städteplanerische Aspekte einbeziehenden Gartenschau, einer scheinbar unpolitischen Manifestion der sog. Volksgemeinschaft und zugleich der brutalen Exklusion der „Gemeinschaftsfremden" als Sammellager für die Deportation jüdischer Menschen aus Stuttgart und Südwestdeuschland. Der Höhenpark ist deshalb ein herausgehobener Gedenkort. Welche stadtgeschichtliche Funktion besaß der zur 3. Reichsgartenschau 1939 konzipierte Park, wie ist er in der Geschichte der Freiraumplanung einzuordnen? Welche Folgen hatte der Ausbau eines Messe- und Veranstaltungszentrums für den Park, wie kam es zur Ausweisung als Gartendenkmal und welche Perspektiven ergeben sich aus dieser Entwicklung? Anlässlich des 75-Jahr-Jubiläums 2014 sind das Stadtarchiv und das Garten-, Friedhofs- und Forstamt der Stadt Stuttgart mit einer Ausstellung und einer Tagung diesen Fragen nachgegangen. Die in diesem Band veröffentlichen Vorträge von Wissenschaftlern und Zeitzeugen geben Antworten; sie sollen zugleich weitere Forschungen anregen und die historische Bedeutung des Ortes vermitteln.
Hrsg. von Roland Müller. Killesberg. Reichsgartenschau - Gartendenkmal - Gedenkort.Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart, Bd. 113.Autor*in Alfons Elfgang, Stefanie Hennecke, Lars Hopstock, Christoph Luz, Rosemarie Münzenmayer,Volker Schirner, Eberhard Schnaufer, Walter Wägner, Joachim Wolschke-Bulmahn, Maria Christina Zopff144 S. mit 93 z.T. farbigen Abb., fester Einband im attrakt. quadrat. Format.ISBN 978-3-95505-185-3. EUR 19,90.
Am 15. Juni 1786 machte sich die in Stuttgart geborene Eberhardine Christiane Lotter (1749–1834) von ihrem damaligen Wohnort Herrenberg auf eine abenteuerliche Reise. Von Rotterdam führte sie eine strapaziöse Schiffspassage über den Atlantik nach Charleston in South Carolina. Dort suchte sie ihren ein Jahr zuvor ausgewanderten Ehemann auf, um die familiären Verhältnisse zu klären – drei Optionen standen zur Debatte: die gemeinsame Rückkehr nach Herrenberg, der Nachzug der gesamten Familie nach Charleston oder der Verbleib des Gatten in Amerika mit wirtschaftlicher Unterstützung der Daheimgebliebenen. Nach vier Monaten Aufenthalt kehrte Frau Lotter ohne ihren Ehemann nach Herrenberg zurück, wo ihre Erlebnisse in der "Beschreibung meiner Reise nach Charlestown" schriftlich niedergelegt wurden. Der vorliegende Band präsentiert diesen Text erstmals ungekürzt und mit einem umfänglichen wissenschaftlichen Anmerkungsapparat. Das Nachwort widmet sich der spannenden Frage nach der Authentizität des Berichtes. Ist es wirklich möglich, dass eine württembergische Kaufmannsfrau am Ende des 18. Jahrhunderts zu einer einjährigen Reise über die Kontinente hinweg aufbricht, ihre Kinder zurücklässt, sich tödlichen Gefahren aussetzt und am Ende unversehrt wieder zu Hause eintrifft? Die Auseinandersetzung mit dieser Frage eröffnet zugleich einen historischen Blick auf das zeitlose Phänomen der Migration und ihre Folgen.
Pressestimmen
Das vorliegende Buch ist über den eigentlichen Reisebericht hinaus als Ergebnis einer formidablen wissenschaftlichen Spurensuche empfehlenswert. Es wurde eine immense Dokumentationsarbeit in das Projekt investiert, an der sich so manches Nachrichtenmagazin heutzutage eine Scheibe abschneiden könnte. (Reinhold Fülle, Schwäbische Heimat)
Die Reisebeschreibung liest man angesichts der überstandenen Abenteuer und Gefahren mit heißen Ohren (...) die Vorsatzblätter des sorgfältig gestalteten Buches zeigen die Routen, zeitgenössische Illustrationen die Schauplätze. Kurzum: eine gelungene Edition und ein empfehlenswertes Werk. (Irene Ferchl, Literaturblatt Juli/ August 2019, S. 21)
Wie ein Thriller liest sich der Reisebericht der Eberhardine Lotter, die im 18. Jahrhundert allein von Herrenberg nach Amerika aufbrach" (Barbara Wollny, Südwestpresse, 24.8.2019)
Ein Reisebericht, der in einer Mischung aus Huckleberry Finn-Erzählung und Karl May-Roman daherkommt. Den Herausgebern sei Dank für diese herrliche und zugleich aufschlussreiche Entdeckung (Silke Arning, SWR 2)
Die Reise der Frau Lotter aus Herrenberg nach America in den Jahren 1786 bis 1787.Herausgegeben, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Katharina Beiergrößlein und Jürgen Lotterer.Veröffentlichungen des Stadtarchivs Stuttgart, Band 112. Hrsg. von Roland Müller.242 Seiten mit 24 zum Teil farbigen Abbildungen, fester Einband.ISBN 978-3-95505-132-7. EUR 22,00.
Dieses Buch behandelt die Geschichte und Bedeutung des Jüdischen Lehrhauses in Stuttgart von seiner Gründung 1926 bis zu seiner erzwungenen Schließung 1938. Ziel des Lehrhauses war es, dem Verlust jüdischer Identität anhand einer neuen Form der Erwachsenenbildung entgegenzuwirken. Durch Rückbesinnung auf die jüdische Religion und Kultur sollte eine neue Gemeinschaft entstehen. Das Jüdische Lehrhaus ist vor allem als eine Bildungseinrichtung bekannt geblieben, die sich unter der Federführung des Religionsphilosophen Martin Buber um einen Dialog zwischen Juden und Christen bemühte. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurde die Bildung jüdischer Identität und Gemeinschaft im Lehrhaus zu einem Akt des Widerstands.
Anja Waller, Das Jüdische Lehrhaus in Stuttgart 1926–1938. Bildung – Identität – Widerstand.Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart, Bd. 111. Hrsg. von Roland Müller.325 S. mit 8 Abb., fester Einband.ISBN 978-3-95505-006-1. EUR 20,00.
„Nicht wegzudenken aus dem jüdischen Leben Stuttgarts ist das Haus Seligmann Kahn in der Augustenstraße“, schrieb die Historikerin Maria Zelzer in den Sechzigerjahren. Ein halbes Jahrhundert später sind von Frau Gretchen Kahn verfasste Tagebücher aufgetaucht. Im Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg geschrieben, vermitteln sie das Bild einer jüdisch-schwäbischen Familie und gewähren Einblicke in das Leben der israelitischen Gemeinde in Stuttgart. Schlaglichter fallen auch auf die Gesellschafts- und Stadtgeschichte jener Zeit, wenn über Nachbarschaft, geselligen Verkehr, Militärparaden, Unfälle, öffentliche Feierlichkeiten oder das veränderte Leben in der ersten Kriegszeit berichtet wird.
Gretchen Kahn. Tagebücher von Juli 1905 bis Oktober 1915. Jüdisches Leben in Stuttgart.Transkribiert und mit Anmerkungen versehen von Rainer Redies. Übersetzung und Erklärung hebräischer Textstellen und Begriffe wurde besorgt von Kay Joe Petzold.Hrsg. von Roland Müller. Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart. Sonderband.724 Seiten mit 30 Abbildungen, fester Einband.ISBN 978-3-95505-005-4. EUR 39,00.
Mit herausragenden Zeugnissen der Nachkriegsmoderne wie Hans Scharouns Hochhäusern Romeo und Julia oder Günter Wilhelms Silcher-Schule gehört die Siedlung Rot zu den interessantesten Großsiedlungen der 1950er-Jahre. Geradezu vorbildlich wurde das Leitbild der aufgelockerten und durchgrünten Bebauung umzusetzen versucht. Neben den stadtplanerischen und architektonischen Neuerungen untersucht Sophie Kowall das Banale der Wohnungsarchitektur, das in den sich scheinbar endlos wiederholenden Zeilenbauten zum Ausdruck kommt. Das Buch trägt mit der Dokumentation von bisher unveröffentlichtem Plan- und Fotomaterial zu einer Eriweterung der Materialbasis zu Architektur und Städtebau der 1950er-Jahre bei und bringt neue Ergebnise in Hinblick auf die Farbgestaltung des Hochhauses Romeo vor.
Sophie Kowall, Stuttgart baut auf! Architektur und Stadtplanung der Siedlung Rot.Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart, Bd. 109. Hrsg. von Roland Müller.272 S. mit 150 Abb., fester Einband.ISBN 978-3-89735-988-8. EUR 25,00
Carl von Etzel war zu seinen Lebzeiten ein international renommierter Eisenbahnplaner - heute dagegen ist er nur noch Wenigen bekannt. Sein 200. Geburtstag gab den Anlass, diesen außergewöhnlichen Mann mit einer längst fälligen Ausstellung und dieser Publikation zu würdigen. Um die Planung des Streckennetzes für die Königlich Württembergische Staats-Eisenbahn zu leiten, wurde Etzel als Fachmann für das damals neue Verkehrsmittel 1843 nach Stuttgart gerufen. Etzel entwarf Bauten wie den ersten Stuttgarter Bahnhof, den Enzviadukt sowie den ersten Heilbronner Bahnhof. Berühmt wurde Carl Etzel durch den riskanten Bau des ersten Rosensteintunnels unter dem erst 1829 fertig gestellten Königlichen Landhaus und mit der Planung der Geislinger Steige avancierte er zum europaweit gefragten Spezialisten für topografisch schwierige Strecken. Als Direktor der K.K. privilegierten Kaiser Franz Joseph Orientbahngesellschaft plante Etzel seine wohl berühmteste Eisenbahnstrecke, die Brennerbahn.
Carl von Etzel und die Anfänge der Eisenbahn in Württemberg.Dokumentation der Ausstellung des Stadtarchivs Stuttgart zum 200. Geburtstag des Eisenbahnpioniers.Hrsg. von Inken Gaukel und Roland Müller in Verbindung mit Hartwig Beiche.Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart, Bd. 100. Hrsg. von Roland Müller.156 S. mit 190 z.T. farbigen Abb., fester Einband.ISBN 978-3-89735-987-1. EUR 29,90
Das Stadtarchiv Stuttgart gibt den Lebensbericht von Alfred R. Kandler, vormals Rudolf Kahn, heraus. 1900 in Stuttgart geboren, übernahm er den vom Großvater gegründeten und aufgebauten Textilbetrieb in Laichingen auf der Schwäbischen Alb, den er 1938 an einen SS-Angehörigen verkaufen musste. Nach der sogenannten Reichskristallnacht wurde Kandler ins KZ Dachau verschleppt; später arbeitete er in der sogenannten Jüdischen Mittelstelle eng mit Karl Adler zusammen, wiewohl er zuvor stets Distanz zur Gemeinde gehalten hatte. Erst im Sommer 1941, kurz vor dem endgültigen Verbot, konnte Kandler mit seiner Frau emigrieren. Nach harten Jahren als Webereiarbeiter konnte Kandler in den USA wieder Fuß fassen. Er starb 1974 in New York.
Alfred R. Kandler, In der Höhle des Löwen. Lebensbericht eines schwäbisch-jüdischen Textilunternehmers.Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart, Bd. 104. Hrsg. von Roland Müller.276 S. mit 35 Abb., fester Einband.ISBN 978-3-89735-993-2. EUR 18,00
Man darf es einen Glücksfall nennen, dass im Deutschen Literaturarchiv / Schiller-Nationalmuseum in Marbach a. N. ein besonderes Zeugnis für das Leben in der Stadt um die Mitte des 19. Jahrhunderts verwahrt wird - der ausführliche Briefwechsel zwischen dem Weinsberger Arzt und Dichter Justinus Kerner und der Stuttgarter Reiseschriftstellerin Emma von Suckow, die hauptsächlich unter dem Pseudonym Emma Niendorf veröffentlichte. Den eminenten Wert dieser Korrespondenz als historische Quelle hat Dr. Hans-Ulrich Simon erkannt, der langjährige, hoch verdiente Bearbeiter der Historisch-kritischen Mörike-Ausgabe. Simon hat diese Schriftstücke hier vollständig ausgebreitet und durch ein umfangreiches kommentiertes Personenverzeichnis aufbereitet.
Stuttgarter Gesellschaft um 1850. Justinus Kerner und Emma von Suckow. Briefwechsel 1838-1861Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart, Bd. 108. Hrsg. von Roland Müller.2 Bde. mit 788 bzw. 806 S. und gesamt 128 Abb., fester Einband im attraktiven Schuber.ISBN 978-3-89735-989-5. EUR 98,00
Vor über hundert Jahren erschien erstmals eine 'Chronik der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Stuttgart' - für das Jahr 1898. Im 21. Jahrhundert haben sich die Rahmenbedingungen im Vergleich zu damals freilich geändert; das digitale Zeitalter macht jedoch eine Stadtchronik nicht überflüssig, im Gegenteil: Die zentrale Aufgabe der öffentlichen Archive ist in Zeiten ungehemmter Informationsflut notwendiger denn je; dies gilt auch für das Nachschlagewerk einer Stadtchronik.
Heinz H. Poker, Chronik der Stadt Stuttgart. 2003-2006.Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart, Bd. 101. Hrsg. von Roland Müller.538 S., fester Einband.ISBN 978-3-89735-996-3. EUR 25,00
Die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Historie der Straßennamen auf regionaler und lokaler Ebene steht in einem geradezu reziproken Verhältnis zu den politische Debatten in zahlreichen Kommunen.Es liegen, von einem breit angelegten Kölner Projekt abgesehen, kaum Lokalstudien vor, die über einen positivistischen Katalog der Namen hinausgehen. Dieses Buch versucht einen Überblick über Stuttgarter Straßennamen im Dritten Reich und den Umgang mit diesen nach dem Ende des Krieges zu geben.
Peter Poguntke, Braune Feldzeichen. Stuttgarter Straßennamen in der NS-Zeit und der Umgang nach 1945Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart, Band 105. Hrsg. von Roland Müller.141 Seiten, fester Einband.ISBN 978-3-89735-992-5. EUR 15,00
Dieses Buch ist eine verkürzte Fassung der 2004 abgeschlossenen Dissertation Sabine Rathgebs am kunsthistorischen Institut der Universität Heidelberg.Herzog Karl Eugen von Würrtemberg zählt zu den bedeutenden deutschen Herrschergestalten des Aufklärungszeitalters. Auch wenn sein Regierungsstil bisweilen despotisch war, seine Leistungen auf dem kulturellen Sektor fanden von jeher Anerkennung. Seine wichtigsten kulturpolitischen Maßnahmen waren die Gründung der Stuttgarter Kunstakademie und der berühmten Hohen Karlsschule, einer in ihrer Zeit einzigartigen, in vielen Zügen fortschrittlichen Lehranstalt. Dieses Buch veranschaulicht die Vor- und Gründungsgeschichte der Kunstakademie an der Hohen Karlsschule.
Sabine Rathgeb, Studio & Vigiliantia. Die Kunstakademie an der Hohen Karlsschule in Stuttgart und ihre Vorgängerin Académie des ArtsVeröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart, Bd. 102. Hrsg. von Roland Müller.616 S. mit 70 Abb., fester Einband.ISBN 978-3-89735-995-6. EUR 38,00
Bei dieser Arbeit handelt es sich um eine geringfügig gekürzte Fassung einer bei der Universität Stuttgart angenommenen Dissertation. Sie stellt das Werk des Bildhauers von Hofer vor und ordnet es kunsthistorisch ein. Hofers Leitung ist bis dato lediglich in der handwerklichen Beherrschung seines Metiers anerkannt, während ihm ein künstlerischer oder innovativer Aspekt eher weniger zugestanden wird. Der Band will neben der Dokumentation der Arbeiten vor allem die Etablierung des nahezu vergessenen Künstlers in der Kunstgeschichte bzw. die Kontextuierung seines künstlerischen Werkes in der europäischen Bildhauerei des 19. Jahrhunderts leisten.
Patricia Peschel, Der Stuttgarter Hofbildhauer Johann Ludwig von Hofer (1801-1887). WerkmonographieVeröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart, Bd. 103. Hrsg. von Roland Müller.280 S. mit 140 Abb., fester Einband.ISBN 978-3-89735-994-9. EUR 20,00
Die Predigt in der Volkssprache spielte lange vor Luthers Reformation eine wichtige Rolle. Dem trugen die Prädikaturstiftungen des 15. Jahrhunderts Rechnung. Durch sie wurden gut dotierte Pfründen für hochqualifizierteTheologen des Weltklerus geschaffen, deren Aufgabe es war, eigene Predigtgottesdienste abzuhalten sowie im Advent und in der Fastenzeit zu predigen. Die Studie des Historikers Dr. Bernhard Neidiger, der am Stadtarchiv Stuttgart tätig ist, geht auf Entstehung und Verbreitung der Prädikaturen ein und behandelt auch die Stifter und ihre Motive.
Bernhard Neidiger, Prädikaturstiftungen in Süddeutschland (1369-1530). Laien – Weltklerus – Bettelorden.Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart, Bd. 106. Hrsg. von Roland Müller.502 S., fester Einband.ISBN 978-3-89735-991-8. EUR 25,00.
Gottlob Heinrich Rapp war Kaufmann, geboren am 6. Februar 1761 in Stuttgart, wo er am 8. März 1832 auch starb. Dieses Buch gewährt Einblicke in sein Leben und Schaffen als Referent, Kunstjournalist und -förderer. Der von Goethe gerühmte Kunstfreund entwickelte im Laufe seines Lebens ein ganz auf den Rezipienten zugeschnittes Bildungskonzept. Selbst in der Landschaftsmalerei dilettierend, erarbeitete er sich umfangreiche Kenntnisse in allen im 19. Jahrhundert wesentlichen Kunstbereichen: er entwickelte die Drucktechnik weiter, besonders die Lithographie; er war Gartenbautheoretiker; er beteiligte sich an den öffentlichen Debatten um den Vorbildcharakter der griechischen und römischen Antike und sorgte zusammen mit anderen für die zeitweilige Ansiedlung der Boisseréeschen Sammlung in Stuttgart.
Anna Marie Pfäfflin, Gottlob Heinrich Rapp. Goethes "wohl unterrichteter Kunstfreund" in Stuttgart 1761-1832Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart, Bd. 107. Hrsg. von Roland Müller.658 S. mit 90 Abb., fester Einband.ISBN 978-3-89735-990-1. EUR 28,00
Symposium zum 200. Geburtstag veranstaltet von der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg, dem Stadtarchiv Stuttgart und dem Verein der Freunde des Historischen Instituts der Universität Stuttgart. Die Beiträge befassen sich mit der vielseitigen Person Zimmermanns, der nicht nur Historiker und Lyriker, sondern auch Abgeordneter in der Deutschen Nationalversammlung und im Württembergischen Landtag war.
Anton Schindling, Bauernkrieg und Revolution Wilhelm Zimmermann. Ein Radikaler aus Stuttgart.Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Stuttgart, Bd. 100. Hrsg. von Roland Müller.218 S. mit 16 Abb., fester Einband.ISBN 978-3-89735-997-0. EUR 19,80